Bilder zum Thema | |
Monogrammist EK Schule in der Scheune (17.Jhdt.) "Die Schulmeister der Dorfschulen und ihre Schüler, Buben und Mädchen, müssen sich auf lange Zeit mit bescheidenen Verhältnissen zufriedengeben. Ohne den Lehrer und die Schüler würde wohl niemand den Raum auf diesem Bild für eine Schulstube halten. - Klagen über den schlechten Zustand von Schulräumen und ihre armselige Ausstattung sind bis ins 19.Jh. hinein an der Tagesordnung"(Bildunterschrift) (Schiffler, H./Winkeler, R.: Tausend Jahre Schule. Stgt./Zürich 1985, S.78) | |
Adriaen Brouwer (1605-1638) Die Schule (Anfang 17.Jhdt.) Die Zuschreibung dieses Bildes ist offensichtlich nicht gesichert: Im neuesten Bestandskatalog der Gemäldegalerie Berlin/Dahlem wird es unter "Nach der Art des Adriaen Brouwer" aufgelistet. "Im Mittelalter gibt es Schulen in der Regel nur für die Bürger der Städte und für den Nachwuchs des Klerus. In den Jahrzehnten nach der Reformation entstehen allmählich auch Schulen in kleinen Städten und Dörfern. Dort prägt die bäuerliche Lebenswelt ihren Charakter."(Bildunterschrift) | |
Pieter de Bloot (1601-1658) Im Schulzimmer, um 1630 "Auf der kleinen Holztafel ist der Klassenraum einer Dorfschule mit nicht weniger als 17 Schülern dargestellt, die - mit Ausnahme der vier Kinder links im Hintergrund - in eine turbulente Prügelei verknäult sind. Im Zentrum der Szene steht ein junger Lehrer, ... Seine ... Kleidung ist zerrissen; auch die ungleichen Schuhe unterstreichen das nachlässige Erscheinungsbild des Mannes. Mit zornigem Gesichtsausdruck geht er mit einem Besen auf die ungebändigte Schülerschaft los. ... mehr | |
Jan Miense Molenaer (um 1610-1668) Schulstube mit Portrait einer Familie, 1634 "Jan Miense Molenaer, ein Haarlemer Zeitgenosse van Ostades und nach der Überlieferung Schüler von Frans Hals, greift hier das vor allem seit Pieter Bruegels Stich 'Der Esel in der Schule' beliebte und häufig variierte Thema der Pädagogik in satirischer Sicht auf. Allem idealistischen Erziehungsehrgeiz, aller Zucht stellte die Kunst des 16. und 17 Jahrhunderts immer wieder ein skeptisches Bild des Menschen entgegen, dessen unbelehrbare Dummheit und Triebhaftigkeit den Bemühungen der Lehrer, die selbst beschränkt und hilflos sind, enge Grenzen setzen. ... mehr (Das Vorschaubild ist von mir links beschnitten worden - P.K.) | |
Adriaen van Ostade (1610-1685) Schulstunde, 1634 "In einer Dorfschule, die in einer Scheune untergebracht ist, haben sich zwölf Kinder um einen Lehrer versammelt. Nur die links im Hintergrund wiedergegebenen Schüler befassen sich mit ihren Büchern, die übrigen sind unruhig und ziehen wilde Grimassen. Die Kinder tragen einfache, teilweise zerrissene Kleidung, die in matten Blau-, Violett- und Brauntönen gehalten ist. Während die Mädchen an den weißen Kopftüchern und Schürzen zu erkennen sind, weisen sich die meisten Jungen durch ihre blauen oder braunen Filzkappen aus, die tief in die Gesichter gezogen sind und die Augen verdecken." ... mehr | |
Gerard Dou (1613-1675) Die Abendschule, um 1660/65 "Die richtige Erziehung der Kinder war eine Sache, für die sich die Holländer ebenso beständig wie nachdrücklich interessierten, und demgemäß ein beliebtes Thema der Genremalerei. In Dous Abendschule hilft der betagte Lehrer einem Mädchen beim Lesen, während ein Junge ungeduldig darauf wartet, daß die Reihe an ihn kommt. Dous Wahl eines Schulraums im Abenddunkel oder auch der Dämmerung eines Wintermorgens (denn um 1600 begann die Schule im Sommer früh um sechs Uhr, im Winter um sieben Uhr und endete jeweils um sieben Uhr abends) bot ihm die Gelegenheit, 'Lampen und brennende Kerzen' mit jener Überzeugungskraft zu malen, die ... mehr | |
Adriaen van Ostade (1610-1685) Der Schulmeister, 1662 "Adriaen Ostades Schulmeister von 1662 gibt ein recht wirklichkeitsgetreues Bild einer ländlichen Volksschule, also des Schultyps, über den so oft geklagt wurde. Der Lehrer mit dem hölzernen Löffel in der Hand ist hier ein brutaler Zuchtmeister, der wohl mit dem Theologen Batty geglaubt haben dürfte, die göttliche Voraussicht und Weisheit habe den menschlichen Hintern so beschaffen, daß er ohne ernstlichen Schaden kräftig geschlagen werden könne. Er examiniert gerade einen eingeschüchterten Jungen, während zwei weitere Kinder daneben warten und die übrigen fleißig Buchstaben auf ihre Tafeln malen. ... mehr | |
Jan Steen (1626-1679) Die Dorfschule, um 1663/65 "Der alte Schulmeister sitzt im Profil nach rechts auf einem schweren Armlehnstuhl. Ein weinender Junge streckt zögernd seine Hand aus, um einen Hieb entgegenzunehmen. Seine Hausaufgaben liegen zerknüllt im Vordergrund. Ein neben dem Lehrer stehendes Mädchen lacht über die Bestrafung des Knaben, doch der kleine Junge neben ihr schaut besorgt. Zwei Kinder nähern sich mit den Hausarbeiten in der Hand dem Tisch des Lehrers. Weitere Kinder arbeiten im Hintergrund auf Schiefertafeln und Papier. ... mehr | |
Quringh van Brekelenkam (1620-1668) Der Wanderschulmeister, 1666 "Blick in einen schlichten Innenraum, in dem rechts hinten eine alte Frau mit übereinandergelegten Händen am Spinnrad eingeschlafen ist. Von links ist durch die offene Tür der Wanderschulmeister eingetreten, ein bärtiger Mann mit Kneifer, einer Mütze auf dem Kopf und umgehängtem Mantel. Mit einem von zwei Metallstiften, die durch eine Kette miteinander verbunden sind, zeigt er einem kleinen Madchen eine Schriftstelle in einem Buch, auf die dieses mit dem anderen Stift hindeutet. Im Vordergrund rechts ein 'Küchenstilleben' mit Mohrrüben, Kohlkopf, Kupferkessel und Zinnkanne. ... mehr | |
Jan Steen (1626-1679) Der strenge Schulmeister, um 1668 "Im 17. Jahrhundert erhielten Kinder ihre Grundausbildung in großen Klassen. Zur herkömmlichen Routine des Auswendiglernens kam hinzu, daß sie Zeit für selbständige Übungen bekamen, da von älteren Kindern erwartet wurde, daß sie den Jüngeren zur Seite stehen. Eine solche Szene wird in dem Bild in Edinburgh dargestellt. Obwohl dieses Bild ganz bestimmt keine Wiedergabe des tatsächlichen Schulalltags ist, bietet es sich doch als eine wichtige Informationsquelle über das Schulleben im 17. Jahrhundert an. In der linken Gruppe des Edinburgher Bildes schauen ältere Kinder nach ihren jüngeren Mitschülern. ... mehr | |
Jan Steen (1626-1679) Die Knaben- und Mädchenschule, um 1670 "Ein recht munteres Treiben herrscht in der Schule, die Jan Steen gemalt hat. Was sich dort abspielt, entspricht nicht gerade den landläufigen Vorstellungen von einem geordneten Unterricht, denn hier bemerkt man von einer methodisch streng geführten Klasse keine Spur. Nicht anders als in den mittelalterlichen Schulen beschränkt sich das Unterrichten darauf, jedem Schüler einzeln seine Aufgabe zu erteilen, ihn sich dann selbst zu überlassen und irgendwann auch zu 'verhören', was oft in einem Strafgericht endete. ... mehr | |
Gerard Dou (1613-1675) Der alte Schulmeister, 1671 "Bis zur Einführung der Schreibfedern aus Stahl im vergangenen Jahrhundert war das Zuschneiden der Gänsefeder, die die Schüler in den Unterricht mitbringen mußten, eine der alltäglichen Aufgaben und Lasten des Lehrers, die eine Menge Geschick und Aufmerksamkeit verlangte, so wie es die Haltung des Schulmeisters ausdrückt. ... Die Papiere, das Urkundensiegel, die Sanduhr, die Feder und das Schreibpult am Fenster sind sichere Hinweise darauf, daß der Federspitzer öffentlich Schreibdienste anbietet. Darauf scheint sich jedoch seine Tätigkeit nicht zu beschränken. Die Frau und die Kinder im Hintergrund verrraten uns, daß er, wie wir es von Winkelschulen kennen, seine Schreibkünste auch unterrichtet." (Schiffler, Horst/Winkeler, Rolf: Tausend Jahre Schule. Stuttgart/Zürich 1985, S.82) |